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BRICS-Staaten und eine goldgedeckte Währung? – Was an den Gerüchten dran ist

BRICS-Staaten und eine goldgedeckte Währung? – Was an den Gerüchten dran ist

Seit Jahren kursiert die Idee, die BRICS-Staaten könnten als Gegengewicht zum Dollar und als Signal an die internationalen Märkte eine goldgedeckte Währung einführen. In Beiträgen taucht dabei bisweilen das verkürzte Schlagwort BRICS auf; gemeint ist das BRICS-Bündnis. Hinter der Debatte stehen echte Interessen: weniger Abhängigkeit vom Dollar, robustere Zahlungswege und mehr Spielraum bei Sanktionen. Doch zwischen Absichtserklärungen und einer funktionsfähigen Währungsunion liegt ein weiter Weg.

Das BRICS-Bündnis kurz erklärt

BRICS bezeichnet eine Runde der fünf großen Schwellenländer Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika. Es ist keine Währungs- oder Zollunion, sondern ein loses Kooperationsformat. In diesem Rahmen stimmen die Regierungen Positionen zu Handel, Finanzthemen, Infrastruktur und Rohstoffen ab und verschaffen ihren Anliegen auf internationalen Bühnen mehr Gewicht.

Was beschlossen wurde und was nicht

In den vergangenen Jahren warben die Staats- und Regierungschefs wiederholt dafür, die Abhängigkeit vom US-Dollar zu verringern, etwa durch mehr Handel in den jeweiligen Landeswährungen und den Aufbau alternativer Zahlungssysteme durch eine engere Zusammenarbeit. Eine offiziell beschlossene, goldgedeckte Währung gibt es jedoch nicht. Aus dem Umfeld der Regierungen kamen Signale, dass ein gemeinsames Geldprojekt derzeit nicht auf der Agenda steht. Stattdessen liegt der Schwerpunkt darauf, bestehende Zahlungssysteme besser zu verknüpfen und Geschäfte vor Ort in den jeweiligen Landeswährungen abzuwickeln.

Warum eine goldgedeckte Währung schwer umzusetzen ist

Für eine goldgedeckte Währung reichen große Goldreserven allein nicht aus. Nötig wären gemeinsame Spielregeln, wie einheitliche Regeln, zu welchen Bedingungen die Währung gegen Gold eintauschbar ist, unabhängige Prüfungen der Bestände und ein Sicherungsnetz, das in Krisen ausreichend Liquidität bereitstellt. Hinzu kommen praktische Hürden: Die heutige Finanz- und Zahlungsinfrastruktur ist auf den Dollar ausgerichtet und alternative Abrechnungen sind häufig teurer und langsamer.

Gold bleibt dennoch ein Hebel

Viele Notenbanken nutzen Gold als strategischen Puffer. Zentralbanken kaufen Gold, um ihre Reserven breiter aufzustellen und das Risiko von Sanktionen zu verringern. Das stärkt den Goldmarkt dauerhaft und setzt ein politisches Signal.

Digitale Zahlungsbrücken statt harter Währungsunion

Der Fokus von BRICS liegt auf gemeinsamen Zahlungskanälen, Abrechnungen in Landeswährungen und digitalen Plattformen, die diese Prozesse stützen. Solche Lösungen würden die internationalen Märkte nicht umkrempeln, könnten aber Gebühren senken, Abwicklungen vereinfachen und einzelne Lieferketten stabilisieren. Offen bleibt, ob sich dafür ausreichend politischer Rückhalt findet und ob Regierungen und regelmäßige Prüfungen genügend Vertrauen schaffen.

Was das für den Goldmarkt bedeutet

Solange keine gemeinsame Währung existiert, wirken solche Meldungen vor allem über Erwartungen. Hinweise auf goldgestützte Modelle lösen immer wieder Debatten aus: Werden mehr Barren in Good-Delivery-Qualität gebraucht? Wo sollen Bestände gelagert werden? Welche Handelsplätze gewinnen an Bedeutung? Kurzfristig zeigt sich das meist in höheren Prämien und veränderter Verfügbarkeit und weniger in dauerhaften Trendwechseln. Auf mittlere und längere Sicht zählt eher, wie stark die Reservepolitik der beteiligten Staaten den physischen Markt stützt und ob digitale Abrechnungssysteme tatsächlich genutzt werden.

Einordnung der Gerüchte

Zwischen Wunsch und Wirklichkeit liegt derzeit eine Lücke. Politisch ist der Impuls nach mehr Souveränität und weniger Dollar-Dominanz nachvollziehbar, doch technisch und institutionell fehlen gemeinsame Regeln, Haftungsrahmen und ein klarer Entscheidungsmechanismus. Wahrscheinlicher ist in den nächsten Jahren mehr Handel in den jeweiligen Landeswährungen, der Ausbau gemeinsamer Zahlungsbrücken und ein gezielter Einsatz von Gold als Verrechnungsbasis und nicht die schnelle Einführung einer vollständig goldgedeckten Währung für alle BRICS-Staaten.

Fazit

Die Debatte um BRICS und eine goldgedeckte Währung wirkt größer als der aktuelle Stand der Dinge. Realistischer als eine harte Währungsunion ist ein Netz aus Zahlungsbrücken, lokalen Abrechnungen und einer Reservepolitik, in der Gold die Rolle des Sicherheitsankers behält. Für die internationalen Märkte bedeutet das: kein abrupter Umbruch, sondern ein schrittweiser Strukturwandel im Hintergrund. Gold bleibt dabei eine verlässliche Bezugsgröße, nicht aber die offizielle Deckung einer neuen Gemeinschaftswährung.

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